Anfang Okobter besuchten bereits zum zweiten Mal Schüler und Schülerinnen des Collegiums der Salesianer in Bydgoszcz zusammen mit ihren Betreuern, der Deutschlehrerin Frau Bogacz und Pater Adam, im Rahmen der deutsch-polnischen Schulpartnerschaft die Angela-Fraundorfer-Realschule.
Nachdem die deutsche Gruppe bereits vor einem Jahr in Polen gewesen war, war der Gegenbesuch der vier Jungen und Mädchen mit großer Spannung erwartet worden.[print_gllr id=4412]Als Erstes wurde den Gästen nach der anstrengenden 12-stündigen Fahrt wieder ein entspannendes Frühstück im Franziskuszimmer geboten, bei dem sich auch die deutschen Schüler einfanden, sodass es möglich war, die ein wenig eingeschlafenen Kontakte aufzufrischen.
Es folgten vergnügliche Kennenlernspiele in der Mehrzweckhalle und eine Stunde Kunstunterricht, bei der sich besonders Pater Adam als begabter Zeichner von Tierschädeln hervortat. Der Klosterführung durch Schwester Maria schloss sich noch eine deutsch-polnische Gelände-Erkundungs-Rallye an, bevor die deutschen Schüler und ihre Austauschpartner von den Gasteltern abgeholt wur den und endlich ungestört auf Deutsch und Englisch „ratschen“ konnten.
Die nächsten Tage boten weiter ein abwechslungsreiches Programm: Deutschunterricht, Sport, Empfang bei Bürgermeister Manfred Krä und Eintrag ins „Goldene Buch“ der Gemeinde Aiterhofen, eine Führung durch das Dingolfinger BMW-Werk und am Dienstagabend den Besuch eines Spiels der „Straubing Tigers“, bei dem die polnischen Gäste staunend erlebten, zu welchen Emotionen die sonst so ruhigen Bayern fähig waren. Als besonders unterhaltsam erwies sich auch der Musikunterricht: Polnische und deutsche Popsongs wurden hier aufgelistet und dann gegenseitig bewertet, so dass eine gemeinsame Chartliste entstand.
Den „Tag der Deutschen Einheit“ verbrachten alle Familien mit ihren deutschen und polnischen Kindern zusammen beim Bowling im „Liberty-Center“ und beim Pizzaessen, während die deutschen Organisatoren Ulrich Dengler und Brigitte Gaim ihren Gästen eher Kulturelles boten wie eine Besteigung des Turmes von St. Jakob und einen Besuch im Kloster Weltenburg.
Der Donnerstag war tagsüber dem Tiergarten gewidmet, der sich immer wieder als eine Attraktion erweist, sowie einer Stadtturmführung und dem gemütlichen Schlendern und Shoppen in Straubing, wobei sich herausstellte, dass am „Müller“ absolut kein Weg vorbeiführte. Mit einem recht festlichen, harmonischen Abendessen, bei dem alle Schüler, Gasteltern und Betreuer zusammengeholfen hatten und sich noch einmal trafen, schloss der Tag ab.
Strahlendes Herbstwetter begleitete am Freitag, dem letzten Tag, den Besuch des Waldwipfelweges sowie des Kletterparks St. Englmar. Mit einer Ausnahme turnten alle Schüler furchtlos – zumindest hatte man bei allen den Eindruck – in schwindelnden Höhen. Die schwierigste Route schied nur deshalb aus, weil noch keiner 16 Jahre alt war. Der bemerkenswert sportliche Pater Adam durfte dabei mitklettern, während Herr Dengler, Sportlehrer, aber auch Betreuer, zu seinem Leidwesen am Boden bleiben musste.
Müde und euphorisch sanken schließlich alle in die Sitze des Busses. In Aiterhofen warteten schon die Gasteltern, um ihre eigenen Kinder und die polnischen „Kinder auf Zeit“ ein letztes Mal nach Hause zu nehmen, wo man ein paar Stunden noch einmal in Ruhe miteinander verbringen konnte, bevor gegen 20 Uhr der endgültige Abschied bevorstand.
Bewegt und nachdenklich meinte eine deutsche Schülerin, es sei schon sehr seltsam, dass man die polnischen Jungen und Mädchen vielleicht nie mehr sehe.
Aber das muss ja nicht sein! Weitere Kontakte über WhatsApp und Instagram sind jedenfalls schon gesichert …
Der Schüleraustausch wurde mit Mitteln des Kinder- und Jugendprogramms der Bayerischen Staatsregierung, vermittelt durch den Bayerischen Jugendring, gefördert.