Anfänge der Gemeinschaft der Franziskanerinnen
Die Klostergründerin, Anna Fraundorfer aus Geltolfing (*1806 + 1891, später Schwester Angela), versorgte schon in jungen Jahren in ihrem Elternhaus Waisenkinder und kranke Dienstboten. Zusammen mit anderen jungen Frauen erkannte sie die Not der Zeit und bemühte sich, auch auf Anraten ihres geistlichen Begleiters Pfarrer Franz Sales Handwercher aus Oberschneiding, eine klösterliche Gemeinschaft zu gründen.
Beginn des klösterlichen Lebens
Am 26. April 1846 erhielt der kleine Kreis junger Frauen von König Ludwig I. die Erlaubnis, eine Gemeinschaft zu gründen. Durch Vermittlung des Pfarrers von Aiterhofen konnten sie ein Grundstück der Pfarrpfründe erwerben bzw. pachten. Dort wurde das erste Gebäude des klösterlichen Vereins errichtet. Der Zweck der klösterlichen Gemeinschaft war von Anfang an die Pflege und Erziehung verwahrloster unehelicher Kinder und die Krankenpflege.
Erziehung und Bildung als Auftrag
Von Anfang an wurden im Kloster Mädchen unterrichtet und auch betreut. Um die Schwestern selbst für den Lehrerberuf zu qualifizieren, errichtete man eine Lehrerinnenbildunganstalt, aus der bis zum Jahre 1911 24 Lehrerinnen hervorgingen, davon 10 Schwestern.
Auch andere Ausbildungsmöglichkeiten bot das Kloster an.1913 wurde ein Ausbildungsbetrieb für Näherinnen eingerichtet, 1915 der Unterricht in Buchführung und Maschinenschreiben eingeführt sowie eine Paramentenwerkstätte mit Fahnenanfertigung ins Leben gerufen. 1933 gründete das Kloster eine Haustöchterschule, eine achtklassige Volkshauptschule und einen Kindergarten.
Kriegs- und Nachkriegszeit
Nach Schließung der Klosterschulen wurde 1941 das Kloster komplett aufgehoben und geräumt. 1942 eröffnete man in den nun leerstehenden Klostergebäuden ein Lazarett. Erst nach Kriegsende konnte die Klostergemeinschaft erneut ihre Räume im Kloster beziehen. Im September 1946 erfolgte die Gründung einer Mittelschule für Mädchen mit Internat, der Vorläuferin der heutigen Angela-Fraundorfer-Realschule.
1960er Jahre bis heute
1962 wurde aus der dreistufigen Mädchenmittelschule die vierstufige Realschule, später dann die R6.
Mitte der 1960er Jahre errichtete man ein neues Schulgebäude mit Sporthalle und Hallenbad.
Zum Schuljahr 2014/2015 öffnete die Angela-Fraundorfer-Realschule ihre Türen auch für Buben und ist somit derzeit die einzige gemischte kirchliche Schule in der Region.